…ist wie Auswandern!
Wir unerfahrenen Neu-Eltern dachten uns, für den ersten Urlaub fahren wir mal nicht so weit und ins Familienhotel und überhaupt mit dem eigenen Auto.
In dieser Überlegung stecken gleich mehrere Fehler! Wir dachten nicht so weit weg = schnell wieder zuhause im Notfall. Aber: für zwei Stunden Fahrt braucht man mit Baby…ganz lässig sechs Stunden. Kein Witz! Kein Stau…nur eben Pausen zum Essen und wickeln. Wir dachten im eigen Auto = Komfort. Klar- vor Ort war das dann komfortabel, einfach hinfahren zu können, wann und wo man wollte. Aber das Gepäck von zwei Erwachsenen und einem Baby in einen Kleinwagen zu quetschen…ist gar nicht mal so einfach! Gut, dass ich immer so viel Tetris gespielt habe! Und obwohl wir nichts erworben haben –nichts!- war es auf der Rückreise noch schwieriger. Und überhaupt: warum ist das eigentlich Frauen- bzw. Muttersache den Koffer und das ganze Baby-Equipment zu packen? Als würde der Vater nicht hier wohnen und wüsste nicht, was unser Baby braucht, hieß es da plötzlich: mach du das mal, dann ist auch alles da. Ja Danke.
Aber der größte Denkfehler ist uns bei der Sache mit dem Familotel unterlaufen. Wir dachten: toll! Viele andere Kinder und Betreuungsangebote, Streichelzoo und Pferde, Schwimmbad und Sporthalle, Abenteuerspielplätze- das Kind wird beschäftigt sein und wir können uns erholen. Unsere Tochter dachte sich: Fremdbetreuung ist doof, da mach ich nicht mit! Am letzten Tag hat sie die Scheu vor anderen Kindern etwas abgelegt, vorher hat sie es bevorzugt schön in unserer Nähe zu bleiben. Erholung sah dann so aus, dass wir in Etappen in die Sauna und zur Massage sind und einmal alleine zu Abend gegessen haben, als unser Baby schon schlummerte. Und für diesen Babyphone-überwachten Ausflug eine Etage tiefer ins Restaurant habe ich mir solche Rabenmutter-Vorwürfe gemacht, dass ich das Essen fast nicht genießen konnte und froh war, wieder auf dem Zimmer zu sein.
Kurzum: Erholung ist anders. Wir haben unser Baby nach dem Urlaub erstmal einen Tag zur Oma und sind zum Entspannen in die örtliche Sauna. Ach und da war ja noch was: das Wetter! Wir hatten Schnee. Und Regen. Und Nebel. Kann passieren im Schwarzwald, namentlich auf dem Feldberg. Auch Mitte Mai. War mir nicht klar- aber man lernt ja nie aus!
Jedenfalls wird der nächste Urlaubsort mit einem Flugzeug erreicht, was dann das Gepäck auf natürliche Weise limitieren wird und es wird warm sein.
Aber es war nicht alles schlecht! Die Landschaft ist wirklich sehr schön:
Ihr seht, es hat nicht nur geregnet und geschneit!
Und im Schwarzwald backen die eine echt gute Schwarzwälder -Kirsch-Torte! Die sieht dann so aus:
Und als kleine Urlaubserinnerung hab ich dann auch eine gebacken. In klein, also in einer 20er Springform und in lecker! Die sieht dann so aus:
Zutaten für eine kleine Schwarzwälder -Kirsch-Torte (20er Springform)
- 3 Eier
- 1 Prise Salz
- 100g Zucker
- 75g Mehl
- 20g Speisestärke
- 20g Kakao
- 250g Sauerkirschen und 8 extra hübsche Sauerkirschen, entsteint
- 2-3 TL Speisestärke
- 75 ml Kirschsaft
- 3-4 EL Zucker
- 400g Sahne
- 1 Pck. Sahnesteif
- 3 EL Kirschwasser oder Kirschsaft
- 20g Bitterschokoladenraspel
Zubereitung:
Backofen auf 175°C vorheizen und die Form vorbereiten, v.a. den Boden mit Backpapier auskleiden.
Eier trennen: Eiweiße mit Salz steif, Eigelbe mit 2 EL warmen Wasser und dem Zucker hell und dickcremig rühren.
Eigelbcreme auf den Eischnee geben und Mehl, Stärke und Kakao darauf sieben. Mit dem Schneebesen vorsichtig unterheben. Die Masse in die Form füllen und im auf 160°C Umluft heruntergeschalteten Ofen etwa 25-30 Minuten backen. Biskuit herausnehmen und auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen lassen.
Jetzt die Kirschen (ohne die 8 Hübschen) mit Saft und 2 EL Zucker aufkochen lassen. Stärke mit ein wenig Saft anrühren, zu den Kirschen geben und nochmals aufkochen. Dann abkühlen lassen.
Den Biskuit zwei bis drei Mal horizontal durchschneiden. Das Rezept sagt drei Mal, mein Realitätssinn sagte zwei Mal, sonst bröselt das und du regst dich furchtbar auf. Jeder, wie er es kann.
So oder so: Sahne mit 2 EL Zucker und dem Sahnesteif schlagen, bis sie fest ist.
Den unteren Biskuitboden mit Sahne dünn bestreichen und die restliche Sahne in eine Spritztülle füllen. Drei Sahneringe aufspritzen und die Zwischenräume mit den Kirschen füllen. Den eventuell vorhanden zweiten Biskuitboden auflegen und mit der Hälfte des Kirschwassers oder –safts tränken, wieder drei Sahneringe aufspritzen und die Zwischenräume mit den Kirschen füllen. Den zweiten/dritten Boden auflegen und mit der restlichen Flüssigkeit tränken.
Die Torte rundherum mit der restlichen Sahne bestreichen- am besten geht das mit einer Palette, die vorher ein Weilchen im Kühlschrank lag. Die 8 hübschen Kirschen darauf verteilen und Schokoraspeln darüber streuen.
Torte mindestens zwei Stunden kalt stellen und dann genießen.
Genießt euer Wochenende, vielleicht ja mit einer kleinen Schwarzwälder -Kirsch-Torte!